Österreichs einziger Weinpressenerzeuger Anton Wottle GmbH wird von Pure Investments übernommen
Aufatmen bei der Belegschaft in Poysdorf/Bezirk Mistelbach: Die Sanierung des 1923 gegründeten Familienunternehmens Wottle läuft nach Plan. Die Unternehmensführung wird jetzt aktiv vom Restrukturierungsspezialisten Pure Investments unterstützt.
„Österreichischer Wein ist etwas Besonderes – das gilt auch für Wottle“, erklärt Nikolaus Kretz, Geschäftsführender Partner von Pure Investments, das Engagement der in Linz und Wien ansässigen Investorengruppe. „Als Partner der Winzer entwickelt Wottle unter anderem innovative Pressen – und trägt mit durchdachter technischer Ausstattung zum Erfolg der Produkte bei. Uns hat das Potenzial des Unternehmens sofort überzeugt!“
Restrukturierung bringt Wottle wieder auf Kurs Über viele Jahre entwickelten sich die Poysdorfer zu einem Vollsortimenter für Weinbau. „Diese historisch gewachsenen Strukturen führten zu hoher Ressourcenbelastung bei zu wenig Ertrag“, stellt Restrukturierungsprofi Thomas Pleli von Pure Investments fest. Er wird das bestehende Unternehmensmanagement bei Wottle als Neo-Geschäftsführer mit strategischer Expertise unterstützen: „Mit klarem Fokus auf die Kernkompetenzen von Wottle leiten wir den Turnaround ein.“
Strategie für herausfordernden Weinmarkt Die Basis dieses Turnarounds liefert die strategische Analyse der Investorengruppe: Im Jahr 2024 fiel die globale Weinproduktion auf den niedrigsten Stand seit 1961 – Österreich verzeichnete einen Rückgang um 9 Prozent gegenüber 2023. Nicht nur sorgen häufigere Extremwetterereignisse für Ausfälle, auch der weltweite Weinkonsum präsentiert sich rückläufig (minus 3,3 Prozent, auch wenn manche Märkte Wachstumspotenzial aufweisen). „Gleichzeitig sind die USA der zweitwichtigste Exportmarkt für Wein aus Österreich und von zentraler Bedeutung für deutsche Weine. Die aktuellen Zolldrohungen bedeuten Risiko. Insgesamt sehen wir uns also mit einem verhaltenen Marktumfeld konfrontiert“, fasst Pleli zusammen und liefert umgehend die strategische Antwort: „Diversifikation.“
Chancen in neuen Märkten Denn die hohe technische Kompetenz der Ingenieure bei Wottle ist auch für andere Industrien interessant: „Die im eigenen Haus entwickelte Pressentechnologie überzeugt nicht nur mit einer besonders schonenden Verarbeitung von Trauben als Basis für exzellenten Wein!“ Mit Fokus auf strategisches Business Development denkt er an einen Erfolg der Maschinen in anderen Märkten: „Nicht nur in direkt verwandten Bereichen wie Fruchtsäfte, sondern auch in Molkereien.“ Allfällig notwendige technische Adaptionen seien dabei effizient umzusetzen: „Genau diese Stärke macht Wottle zu einem Anbieter mit interessantem Potenzial“, sind sich die Investoren Kretz und Pleli einig.